Frage Leimholz Blues

Pappelsperrholz geht gut, Aluminium war auch kein Problem. Jetzt probiere ich mal etwas dickeres.

Damit die kleinen Fräser nicht überall auf dem Tisch rum fliegen wäre doch eine Fräserablage ganz praktisch. Im Baumarkt habe ich Leimholz gefunden: Buche, 18mm dick. Da ich das Teil auch frei fräsen will brauche ich einen Fräser mit ausreichender Schneidlänge: ebay, 3,175mm Durchmesser, 25mm Schneidlänge.

Auf youtube kann man sehen wie mit 3 Meter/min(!) durch die Bretter gepflügt wird. Ich fange mal ganz vorsichtig an mit 180mm/m (3mm/s).

Das Eintauchen war ok, aber als der Vorschub einsetzt kommt ein kreissägenartiges Geräusch. Sehr beunruhigend. Änderungen am Vorschub und an der Drehzahl bringen keine Verbesserung. Beim Fräsen der grossen Tasche fällt auf: von rechts nach links Kreissäge, von links nach rechts ruhiger Lauf.

Beim Freifräsen war ich dann so genervt daß ich den Vorschub auf 1mm/s runter gedreht habe. Das Ende zeigt den Tod meines nagelneuen Fräsers Die Spannzangenmutter hatte sich gelöst, vielleicht durch die Vibrationen.

Fragen:

1. woher kommt das richtungsabhängige Kreissägengeräusch? Sterben die Kugellager in der Proxxon?

2. ist 2mm Frästiefe bei 3mm/s schon zuviel? Ich hatte nicht den Eindruck das die Stepcraft überfordert ist.

3. kann man die "Haare" an den Schnittkanten irgendwie reduzieren oder vermeiden?


Ich habe wieder die Kamera mitlaufen lassen, hier ist der Film:

Moin,

OpaHoppenstedt schrieb: Auf youtube kann man sehen wie mit 3 Meter/min(!) durch die Bretter gepflügt wird. Ich fange mal ganz vorsichtig an mit 180mm/m (3mm/s).

Vielleicht schon zu vorsichtig.

OpaHoppenstedt schrieb: Fragen:

1. woher kommt das richtungsabhängige Kreissägengeräusch? Sterben die Kugellager in der Proxxon?

2. ist 2mm Frästiefe bei 3mm/s schon zuviel? Ich hatte nicht den Eindruck das die Stepcraft überfordert ist.

3. kann man die "Haare" an den Schnittkanten irgendwie reduzieren oder vermeiden?

Das kann durchaus sein. Hast du noch eine alte oder schon einen neue Proxxon? Ich hatte die alte drin und die hielt gerade mal 2 Monate durch, dann war's Lager hin.

Ich fräse Buche, ich denke, was du da gerade fräst ist Buche oder Esche, mit 20.000, 5mm/s und 3mm Zustellung bei dem 3,175er Fräser.

Die Haare hab ich auch beim Holz, das liegt daran, daß du einmal mit der Wuchsrichtung und einmal gegen die Wuchsrichtung fräst. Geh mal zu einem Tischler, der kann dir Romane über Holz erzählen. Meine Lösung ist ganz pragmatisch gewesen: Schleifpapier...


sswjs, aka Jens

Also ich fräse mein 18mm Holz auch mit einem normalen Fräser durch (normal bzgl. Länge). Der fräst ja dann eh nur unten, entsprechend der Zustellung und wenn man die Späne absaugt, dann macht das nix, wenn am Schaft für ein paar mm keine Schneide ist. Man muss halt mindestens mit dem 3mm Fräser durchfräsen (die 0.175mm Unterschied von Schaft- zu Schneiden-Durchmesser sind auch kein Problem).

Der Nachteil von zu langen Fräsern ist, dass mit der Länge des Fräsers auch die Hebelkraft größer wird, die auf die Proxxon/Steppi wirkt.

Das mit dem Fransen sieht ja echt übel aus. Ich kann mich nicht erinnern bei meinen Fräsereien in Buche solche unsauberen Kanten gehabt zu haben. Kann es sein, dass deine Ebay Fräser einfach nur Stumpf sind?

Ich denke mal in Holz ist zu schnell schlecht, zu langsam ist aber auch nicht gerade gut. Wenn ich meinem eigenen Thread glauben darf, dann sind 15mm/s kein Problem für die Steppi.

Moin,

so, ich hab jetzt mal endlich die Formel für die Zerspanungsleistung wiedergefunden:

Maschinenleistung=(Schnittiefe x Schnittbreite x Vorschub) / 18

Maschinenleistung in Watt, Schnittiefe in mm, Schnittbreite in mm und Vorschub in mm/min

Interessant daran ist, daß die für Stahl gilt. Stellt man die mal um und rechnet mit 50 Watt für die Proxxon, also nicht 100 Watt, was sie aufnimmt, sondern was sie an die Welle abgibt, bekommt man einen Wert für einen 2mm Fräser von 225mm/min(!).

Das heißt unsere Proxxon müsste immer noch 3,75mm/sek durch Stahl hinkriegen. Und das bei 2mm Zustellung!


Anderseits weiß ich auch, das (Kiefern-) Holz mit 30mm/sek und 8mm Zustellung geht. Die Kanten sehen zwar aus wie Mist, aber der Fräser und die Proxxon hält das.



Da rammelte der Fräser volle Pulle durch, weil ich die Höhe nicht eingestellt hatte...
sswjs, aka Jens

Hallo Opa,

ich habe gestern den Lötfant für Sohnemann gefräst, weil es gerade da war aus 12mm Buche Multiplex.
Fräser 3mm Zweischneider Fischschwanz, Schaft 3.175, Schneide 12mm, Zustellung 2,1mm, Z-Eintauchen 2mm/s, Vorschub 5mm/s, zwischen 15000 und 18000 RPM, das ist von den Geräuschen schon arg laut und 'kreischig' aber im Ergebnis eine saubere Fräsung.
Dein Fräser schaut durch die Schneidenlänge arg weit raus, das verstärkt die Vibration und scharf scheint er nicht gewesen zu sein, möglicherweise kommt dieser Eindruck aber auch durch die Vibration. Buche Multiplex ist schon ein ziemlich hartes Zeug, da muss der Fräser schon so kurz wie möglich eingespannt werden, alternativ die Zustellung verringern damit der Fräser nicht soviel leisten muss.
Ich hatte vorher aus dem Material ein Namensschild für unser Pferd gefräst, 1mm Zustellung 3mm/s Vorschub da war er deutlich ruhiger, also 1mm Zustellung wird guter Wert zum testen sein. Ich hatte gestern nur keine Lust die Zeit zu verdoppeln, waren eh schon fast 40 Minuten....
Zu langsam darf der Vorschub auch nicht werden sonst brennt sich der Fräser durch und das stinkt nicht nur sondern der Fräser ist schnell weichgeglüht.... Dann besser Zustellung runter und Vorschub hoch.

ThomasDbg schrieb: Hey, Volker,

was ist ein Lötfant?

Gott sei Dank - jetzt bin ich nicht mehr der einzige der das nicht wusste ....

Mir hat Go ... (ähhh - eine Suchmaschine geholfen)

Hier wurde ich aufgeklärt ...

Klasse das Teil! Hat auch einen dxf download link. Gibt aber wahrscheinlich mehrere Varianten davon im Netz.

Holldrio,

kannte so etwas auch nicht. Aber genau so was fehlt mir. Besten Dank.

Gruß,

Dirk

Moin,
na wußte ich doch das Ihr gockeln könnt, echt süß das Teil und der Junior hat es direkt seinem Zweck zugeführt. Allerdings sind unsere Wäscheklammerfedern ein wenig schmal, das hätte ev. mit 10mm Material besser gepasst - geht aber.

Für eine Reling / Geländer habe ich auf der IMO was tolles gesehen und zwar bei einem 1:250 Papiermodellbauer. Der hatte sich einen Rahmen gefräst mit einem Ausschnitt ca. 3x15cm und aussenrum Löcher in den Abständen die er für das Geländer brauchte. Dann Faden (er hat meine ich medizinische Fäden genommen weil die glatter sind) durchgespannt und verklebt. Steht bei mir auch auf der ToDo Liste... finde leider das Bild nicht. Ich hoffe Ihr könnt mir auch so folgen...

Meine Proxxon ist die neue Ausführung mit je zwei Schlitzen quer zur Drehachse. Gekauft habe ich sie Mitte April.

Der Fräser war nagelneu, dies war der erste Einsatz, und scharf scheint er mir auch zu sein. Siehe ebay "3x3x25mm 2-Schn. VHM K40". Gibt es sogar mit 32mm Schneidlänge.

Der Fräser ist nicht abgebrochen weil er stumpf ist sondern weil sich die Spannmutter gelockert hat. Antriebslos konnte er nicht mehr schneiden und wurde zur Seite gedrückt. Ich bin mir sicher die Mutter fest angezogen zu haben.

Durch die ungewöhnliche Länge werden vielleicht die Kugellager verkantet und produzieren dieses überaus hässliche Geräusch.

Ich habe eine Chinaspindel geordert. Mal sehen wie die sich verhält.

Wilhelm

Moin
Für Holz in meinem fall 12mm Siebdruckplatte habe ich den den 3.175mm spiralverzahnten Fräser mit zwischen 15 und 20mm/s gefahren bei 2.1mm Zustellung. Nun ist Buche sicher härter. Generell ist es der Lebensdauer des proxxon und der Genauigkeit der Ergebnisse zuträglich mit hohen Vorschüben und kleiner Zustellung zu arbeiten. In deinem fall würde ich mal 10mm/s und 1mm Zustellung versuchen. Bei 3mm/s und 20000 1/min macht bei einem Zweischneider eine Schneide gerade mal einen span von 4.5 tausenstel Stärke.
das ist mehr schleifen als fräsen und führt zu viel Reibung und so verschleiß und erhöten Kräften. Also lieber satt Vorschub und weniger Zustellung. Das schohnt den Fräser und die Spindel.

gruß
Lars

Hallo Lars,
Buche ist schon etwas anspruchsvoller als Pappelsperrholz. Ich wollte es mit weniger Zustellung und mehr Vorschub versuchen, aber jetzt stirbt gerade meine Proxxon. Wenn sie kalt ist ertönt schon beim Einschalten ohne Last markerschütterndes Kreischen. Es hilft wenn man sie eine Weile in der Hand hält und anwärmt, dann geht es eine Weile. Heute ist meine Chinaspindel gekommen. Ich hoffe die Proxxon hält durch bis der Adapter fertig ist. Danach gehen die Dickbrett-Versuche weiter.

Gruß,
Wilhelm

Bei meiner Proxxon hat ein Tropfen Öl an die beiden Motorlager das Kreischen beseitigt (der hat Gleitlager). Dazu muß man den proxxon aber zerlegen und etwa alle 10 Stunden wiederholen.
gruß
lars

Das verwirrt mich jetzt. Wie oben beschrieben habe ich die "neue" IBS/E und die soll doch angeblich Kugellager haben.

Wieviele Luftschlitze hat deine Proxxon am Alugehäuse?

Wilhelm

Ich meine die Welle ist doppelt Kugelgelagert,
aber die Motorwelle ist nur mit Gleitlagern ausgerüstet.












Ich hoffe ich konnte dich entwirren

Viele Grüße Guido

Danke, sehr interessant. Das Foto zeigt anscheinend das neue Modell. Wie es aussieht sind beide Kugellager am unteren Wellenende verbaut. Da frage ich mich wie denn seitliche Kräfte, z.B. von einem langen Fräser, aufgenommen werden sollen. Die Kugellager sind dann der Drehpunkt. Wenn das obere Wellenende nur über das Ritzel vom Motorlager gestützt wird dann wundert mich gar nichts mehr.

Die Maschine ist erst knapp drei Monate alt. Ich werde nicht daran herumschrauben sondern bei Proxxon reklamieren.

Viel Grüße,
Wilhelm

OpaHoppenstedt schrieb: Danke, sehr interessant. Das Foto zeigt anscheinend das neue Modell. Wie es aussieht sind beide Kugellager am unteren Wellenende verbaut. Da frage ich mich wie denn seitliche Kräfte, z.B. von einem langen Fräser, aufgenommen werden sollen. Die Kugellager sind dann der Drehpunkt. Wenn das obere Wellenende nur über das Ritzel vom Motorlager gestützt wird dann wundert mich gar nichts mehr.

Genau so siehts aus.

Gruß Guido