Frage Zifferblatt gravieren

Hallo zusammen,

ich habe heute versucht meine gesammelten Fehler im Zusammenhang vom Gravieren eines Zifferblattes zu verarbeiten und in neue Programme umzusetzen. Gezeichnet wurde das Hilfszifferblatt (Sekundenblatt) auf QCAD gemäß der super Anleitung von Wordhasky. Das Programm wurde mit der aktuellen Vollversion von Estlcam (9.018) angefertigt. Da ich noch etwas unsicher bin innerhalb eines Programm das Fräswerkzeug zu wechseln, habe ich für jeden einzelnen Abschnitt zur Herstellung des Blattes, ein eigenes Programm angefertigt.
Begonnen habe ich mit den Umrandungslinien außen und innen, mit einen Stichel 15° Spitzenwinkel und einer Schneidenbreite von 0,1mm (der 0,2mm Stichel war leider bei den vorherigen Versuchen abgebrochen), bei einer Drehzahl von 27.000 Umdrehungen pro Minute und einen Vorschub von 3,4mm/s und 0,8mm/s für die Zustellung. Die Drehzahl- und Vorschubwerte wurden für alle Teilprogramme beibehalten. Lediglich bei der Zustellung variierte ich zwischen 0,1mm und 0,2mm, je nach Werkzeug.

Hier ein Bild vom Ergebnis des Testlaufs in MDF.



Die Ziffern wurden mit eine 15° Stichel und einer Schnittbreite von 0,3mm gefräst, wobei die Tiefenzustellung pro Durchgang auf 0,2 vergrößert wurde.

Zum Schluss wurde mit einem Dreischneider VH Ø1,5mm bei gleichen Werten die Mittelbohrung als auch die Freifräsung des Blattes durchgeführt.

Detailansicht der Ziffern.



Ich bin gespannt wie es dann in Messing funktioniert. Welche Vorschübe und Tiefzustellungen würdet ihr bei Messing empfehlen?

Viele Grüße,
Dieter

Du kannst recht einfach alle Aufgaben mit Estlcam in eine Datei zusammenfassen. Sobald du einen Fräser mit einer neuen Werkzeugnummer auswählst wirst du von WinPc zu einem Fräserwechsel aufgefordert. Die Fräsreihenfolge kannst du bei Bedarf in Estlcam auch manuell festlegen.

Die Einstellungen in WinPc für einen Fräserwechsel sollten so aussehen.

Hmmm ... schade ... ich hatte gehofft in meinem alten Thread noch Angaben zu finden. War leider nix, trotzdem hier nochmal der Link:
was ist das

Hallo zusammen,

ich habe jetzt den Versuch gestartet mit einem 400 Watt Oberfräsen-Mmotor das Zifferblatt zu fräsen. Da ich ja noch auf die neuen Stichel warte, habe ich die abgebrochenen Stichel nachgeschliffen. Die Ziffern sind in etwa 0,5mm breit und 6mm hoch geworden. Es ist die Standard-Schrift im QCAD. Die Umrandungen sind 0,35 breit, während die Indexstriche 0,7mm breit sind.
Die programmierten Vorschübe waren mit 100mm/min und mit 50mm/min für die Tiefenzustellung viel zu hoch. Ich habe sie während des Programmlaufes auf die Hälfte reduziert.Die Drehzahl betrug 25.000 Umdrehungen pro Minute (die Spindel ist leider nicht regelbar).
Für den ersten Versuch finde ich das Ergebnis nicht schlecht, aber seht selber,







Ich werde das Zifferblatt noch einmal Fräsen und da die Vorschübe entsprechend anpassen. Die Schrift wird auf Arial geändert und als Tasche ausgefräst. Das Blatt wird noch mit schwarzen Schellack ausgelegt und danach versilbert.



Dieses Blatt wurde auf der Hand-Graviermaschine angefertigt.

Viele Grüße,
Dieter

teslak schrieb: Die Drehzahl betrug 25.000 Umdrehungen pro Minute (die Spindel ist leider nicht regelbar).

Für solche Fälle habe ich immer sowas vorrätig.

Hallo Michael,

vielen Dank für den Tipp. In Sachen Elektronik habe ich ein sehr großes Defizit, Aber mit solchen Tipps kann ich dazu lernen.

Danke,
Dieter

Hallo zusammen,

in der Zwischenzeit habe ich mich etwas stärker mit der Karla und der CAM-Software vertraut gemacht und habe weitere Teile für den Bau der Uhr fertig gestellt.
Heute möchte ich die Pendel-Ausschlagsskala vorstellen. Die Schwierigkeit dabei war für mich, dass die Skalen-Striche sehr dünn sein sollen. Im ersten Anlauf habe ich dafür einen Fräser Ø0,3mm verwendet. Nachdem die passenden Parameter (Drehzahl 24.0000 Umdrehungen, Vorschub in der Ebene 0,5mm/s, bei der Tiefenzustellung 0,1mm/s hat der Fräser gehalten.



Das Material ist Messing 58 hart (Qualität F45, also 450N/mm² Zugfestigkeit)



Gleiches Material, aber mit etwas veränderter Schrift und die Striche mit einem 20° Pyramiden-Stichel und einer Schneidenbreite von 0,1mm graviert.

Der Stichel wurde selbst angefertigt, die Schneide von Hand abgezogen. Man sieht, dass die Striche deutlich feiner ausgeführt sind, jedoch ist die Oberfläche in der Gravur verbesserungswürdig. Da werde ich noch etwas üben müssen. Das lauteste Geräusch beim Fräsen war der Lüfter vom Frequenzumrichter. Von der neuen wassergekühlten China-Spindel bin ich absolut begeistert.

Viele Grüße,
dieter

teslak schrieb: Hallo zusammen,

Das lauteste Geräusch beim Fräsen war der Lüfter vom Frequenzumrichter. Von der neuen wassergekühlten China-Spindel bin ich absolut begeistert.

Viele Grüße,
dieter

Welche Spindel hast Du? Ich hab bisher immer Bedenken wegen des Gewichts...

Er hat eine "Karla" da ist auch eine 5kg Spindel kein Problem.

Ich betreibe eine 800W wassergekühlte China Spindel an einer 2/420. Das Gewicht liegt bei ca. 2.1kg. Ich habe von Anfang an alle Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsparameter auf sanftere Werte eingestellt, um alles ein bisschen schonender zu betreiben. Probleme habe ich bis jetzt nicht festgestellt. Ich fräse aber auch immer mit geringen Zustellungen und recht langsam, wenn es das Material verträgt.

Auf jeden Fall geht das Motorengeräusch beim fräsen im Vergleich zum Staubsauger und dem Fräser im Material vollkommen unter. Die Wasserkühlpumpe ist praktisch vollkommen geräuschlos.

Ach ja, in den USA wird zu der Stepcraft auch die Dewalt 610 Spindel (Oberfräsenmotor) empfohlen. Hier hatte ich mir ursprünglich auch den Adapter besorgt. Die Dewalt 610 wiegt 2,5kg.