Frage Motortreiber - warum Vollschritt?

Hallo zusammen,
ich habe gestern damit angefangen, meine Stepcraft 420 aufzubauen und die ersten Verfahrbewegungen funktionieren schon. Was ich allerdings noch nicht verstehe: Warum werden die Schrittmotortreiber im Halbschrittmodus genutzt? Die A3979 können doch problemlos 1/16-Schritt und die Eilgang-Geschwindigkeiten sind nicht so hoch, als daß da irgendeine Pulsprobleme bekommen könnte?

Kennt jemand die Antwort?

Und kann man die Treiber ohne Lötaufwand von Halbschritt auf 1/16-Schritt umstellen (ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, genau zu suchen - dazu sind noch andere Sachen "dringender").

Viele Grüße
Nicolas

EDIT: Der zweite Teil hat sich erledigt. Ich habe die Jumper-Widerstände R21-R23 & Co entdeckt. Bleibt nur noch die Frage nach dem Grund für die Default-Einstellung.

Hallo Nicolas,
soweit mir bekannt verlieren Schrittmotore mit zunehmender Anzahl Mikroschritte an Drehmoment. Die Mechanik der Stepcraft wird absichtlich recht stramm eingestellt und ist dadurch alles andere als leichtgängig.

Die Steuerung ist meiner Meinung nach sehr gut abgestimmt und so ziemlich das Letzte was ich ändern würde. Ich sehe auch nicht was man damit erreichen könnte.

Die Motoren machen 200 Schritte pro Umdrehung, durch die Halbschrittansteuerung werden daraus 400. Bei der Spindelsteigung von 2mm pro Umdrehung ergibt sich eine Schrittweite von 0,005mm, das sind 5 Tausendstel! Die Mechanik hat aber ein Umkehrspiel von über den Daumen 0,05mm. Wenn man die Ansteuerung ändert must man mehr Schritte machen, aber genauer fräsen wird man dadurch nicht.

Das Preis-/Leistungsverhältnis der Stepcraft ist ausgezeichnet. Auf youtube gibt es ein Video der Firma BZT wo das Umkehrspiel mit einer Messuhr gezeigt wird. Es liegt bei 0,05mm und BZT ist anscheinend damit zufrieden. In der Zeitschrift c't Hacks 1/2013 gab es einen Vergleich von vier Portalfräsen. Das Umkehrspiel lag bestenfalls bei 0,03mm, beim zwei- bis dreifachen Preis meiner SC300.

Viele Grüße,
Wilhelm

Die Halbschritt-Ansteuerung war mir auch zu vibratiös, aber hab dann festgestellt, dass maximal 4-fach drinliegt. Bei 8-fach gehen bei richtig Action schon mal Schritte verloren, und das ist dann so richtig doof.

OpaHoppenstedt schrieb: [...] Bei der Spindelsteigung von 2mm pro Umdrehung ergibt sich eine Schrittweite von 0,005mm, das sind 5 Tausendstel! Die Mechanik hat aber ein Umkehrspiel von über den Daumen 0,05mm. Wenn man die Ansteuerung ändert must man mehr Schritte machen, aber genauer fräsen wird man dadurch nicht.
[...]

Mit Mikroschritt läßt sich die Auflösung ja ohnehin nicht steigern - nur die Laufruhe. Zum Vergleich: Ich betreibe neben der Stepcraft noch eine kleine BF20 mit 1/10-Schritt-Microstepping (ja, die gibt es wirklich!), die sich deutlich ruhiger und leiser läuft. Gut, es sind ein paar Kilogramm Grauguß mehr vorhanden. Aber das gilt auch schon für den einzelnen Motor.

Stromreserve dürften die kleinen Treiberlein ja noch genug haben. Vielleicht probiere ich Mikroschritt einfach bei Gelegenheit aus.

@matau: Kannst Du etwas mehr zu Deinen Versuchen mit 1/8-Schritt schreiben? Hattest Du die USB- oder eine Parallelportvariante? Und hast Du den Haltestrom angepaßt?

Danke für die Antworten!
Nicolas

Nicolas schrieb: @matau: Kannst Du etwas mehr zu Deinen Versuchen mit 1/8-Schritt schreiben? Hattest Du die USB- oder eine Parallelportvariante? Und hast Du den Haltestrom angepaßt?

Weder noch, hab einen Arduino mit GShield im Einsatz. 1/8 hätte man sicherlich noch hintunen können, aber 1/16 wäre ganz sicher zu viel. Hab jetzt aber auch die Limiten nicht ausreizen wollen.

rnatau schrieb:
[...]
Weder noch, hab einen Arduino mit GShield im Einsatz.
[...]

OK, da sieht die Sache natürlich anders aus. Zumal ich auch gerade gar nicht erkennen kann, ob der GShield und die StepCraft-Treiberplatine auf die gleichen Ströme eingestellt sind. Ich nutze Mach3 am Parallport - da sollten ein paar Reserven mehr drin sein.

Ich werde es also einfach mal ausprobieren.

Viele Grüße
Nicolas