Question Gravurtest Aluminium

Hi

Ich habe angefangen, eine neue Steuerung für die Steppi zu bauen. Ist noch im Anfangsstadium und ein extra Thread wirds dazu auch noch geben, falls gewünscht.

Nun stellt sich auch die Frage, wie kommen die Beschriftungen auf die Frontplatten? ...natürlich per Gravur.





Wie man im Bild sieht, sind manche Gravuren nix geworden. Das lag am Vorschub, wie ich heute festgestellt habe. Wenn zu langsam, dann schmiert die Nut gleich wieder zu. Aber aus Fehlern lernt man.

Der unterste Text wurde über ein .dxf in Estlcam mit der Gravurfunktion erstellt. Die anderen 3 alle nur mit der Textfunktion in Estlcam.

Die Werkzeuge, die ich probiert habe, waren folgende:

Unterster Text: Gravierstichel 20 Grad/0.1mm mit 0.2er Zustellung; Vorschub 400
2. von unten: Kugelfräser aus dem Proxxon-Sortiment mit 0.2er Zustellung; Vorschub 400
3. von unten: Gravierstichel 60 Grad/0.5mm mit 0.2mm Zustellung; Vorschub 400
ganz oben: gleiches Werkzeug, nur diesmal ein Vorschub von 800 genommen. Zustellung war nur 0.15mm.

Das ist auch das beste Ergebnis wie ich finde. Evtl. kann man mit dem Vorschub noch etwas höher gehen?

Die Gravuren werden dann später natürlich noch mit schwarzer Farbe gefüllt.

Soweit fürs erste.

Hmmm ... also wenn du die Gravur danach eh mit Farbe ausfüllen willst, dann würde ich fast schon sagen, dass man dann auch einen normalen Fräser nehmen kann. Ein Gravurfräser hat ein massives Problem mit der Spitze. Die Spannut wird ja immer kleiner und kann garnicht vernünftig Material abtragen. Von daher steigt dort der Verschleiß. Richtige Gravurmaschinen arbeiten deswegen auch gerne in einem Drehzahlbereich von dem wir bei Proxxon und Co nur träumen können (je kleiner der Durchmesser, desto größer die Drehzahl).

Wie breit sind denn die Gravuren? So ein 0,8er Fräser würde sicher ähnlich aussehen.

Hi Andreas

Die Probleme die du ansprichst, hab ich auch schon in einem anderen Forum gelesen. Dort gabs den Tipp, mit einem speziellen Anschliff für solch einen Gravurstichel. Diese Arbeit wollte ich mir nicht machen.

Einen normalen Fräser nehmen, hatte ich auch schon dran gedacht. Reicht bestimmt aus, habe aber noch kein 0.8er hier. Nur ein 1mm Einschneider. Die Nut hat auch ungefähr 0.8mm.

Kann ich den für einen Test nutzen? Frage lieber vorher, bevor ich den in den Fräserhimmel schicke.

Sorry, die Frage kann ich dir leider nicht beantworten, habe bisher auch noch nicht mit Fräsern kleiner als 2mm in Alu gearbeitet.
Meine Einschätzung ist allerdings, dass es mit nem 1mm Einschneider vielleicht knapp wird. Es gilt ja: Je kleiner, desto mehr Drehzahl und zusätzlich je weniger Schneiden, desto mehr Drehzahl.
Da hilft nur entsprechend wenig Vorschub.

Desastro wrote: Wie man im Bild sieht, sind manche Gravuren nix geworden. Das lag am Vorschub, wie ich heute festgestellt habe. Wenn zu langsam, dann schmiert die Nut gleich wieder zu. Aber aus Fehlern lernt man.

Welche Drehzahl hast du bei den Gravuren verwendet?
Kühlung ist bei Aluminiumbearbeitung auch nicht außer Acht zu lassen.

Wenn Du es gescheit haben möchtest nimmst Du Aluoxid zum schwärzen. Muss aber gleich nach dem Fräsen verwendet werden.

Gruß Michel

nur ein tip (ich habe am anfang auch nicht daran gedacht) bei alu und Metall generell den Monitor abdecken aluspäne im flatscrenn machen sich nicht gut und bei der kühlung auch aufpassen weil normalerweise die maschienensteuerung unter dem maschienentisch montiert ist (feuchtigkeut)

Danke für die Tipps und Hinweise.

Hab mir jetzt noch ein paar 0.8mm 2-Schneider und dieses Aluoxid bestellt.

Dann werd ich das mal mit dieser giftigen Plempe probieren und bissl rummanschen. Nur Spaß, der sorgsame Umgang damit versteht sich von selbst.

@Pyromane

Drehzahlen waren bei den Versuchen so bei 16.000, nur beim Oberen mit 20.000. (Proxxon)

Ich habe vor 4 Wochen wieder fast 300 meiner Profile graviert, 15 Grad Gravierstichel, Zustellung 0,15mm mit 25.000 U/min und 5000mm/min. Jede Gravur wird 2x angefahren um ggfs kleine Späne zu entfernen. Die Schwärtzung mache ich mit Aluoxid, aber Vorsicht, das Zeug ist ätzend und sollte nur im freien bzw. sehr gut belüfteten Räumen angewendet werden. Auf nicht eloxiertem Alu bringt es aber nichts, da neben der Fräsung alles geschwärzt wird:

sorry, aber da muss ich mal einhaken:

was soll das für ein zeug sein?

aluoxid ist unlöslich in wasser, und schwerlöslich in säuren/laugen. nach diamanten das zweithärteste bekannte material, und wird deshalb als schleifmittel verwendet.
aluoxid ist chemisch träge und somit biologisch verträglich (das aluminium ist ja schon oxidiert).

wie kann man mit dem zeug jetzt aluminium schwärzen und wieso soll es - als chemisch träger stoff - ätzend sein ?

Hier kannst Du etwas über Aluoxid lesen und dann weiter recherchieren wenn Du noch mehr wissen möchtest.
CNC-Plus Aluoxid (Säure)

Wenn ich mal in Wikipedia schaue, dann muss ich drilldevil recht geben. Den Wikipediatext habe ich im übrigen auch im Lexikon auf Chemie.de so gefunden.

Wenn ich jetzt den Link von Jokel daneben betrachte, dann habt Ihr wohl beide irgendwie recht. Fraglich ist dann aber für mich, ob nicht bei einem der Links evtl. eine falsche Bezeichnung gewählt wurde. oder ....?

genau das war auch mein problem. überall wo mir im netz das wort aluminiumoxid über den weg gelaufen ist, waren die gleichen eigenschaften aufgelistet.
die brühe von cnc-plus ist mir bisher unbekannt gewesen. es ist ja auch nix näher geschrieben, was das sein soll.

Ich denke mal das die "selenige Säure" dort euer fehlendes Bindeglied darstellt.

Doch, wenn du mal mit der Lupe über das Bild gehst, da kann man was von "enthält selenige Säure" lesen. Ich würde mal tippen das Zeug wäre mit "Alu oxidant" oder sowas besser benannt.

Was Wikipedia über selenige Säure schreibt ist fürs damit rumhantieren nicht so dolle. Und das Zeug einfach mit Wasser in den Ausguss spülen ... ob das erlaubt ist? Dann lieber die Gravurfarbe von CNC-Plus.

H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
P501 Inhalt / Behälter … zuführen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
S 60 Dieses Produkt und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen
S 61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.


Für mich liest sich das so, als ob das nicht so ganz erfüllt ist. Mag natürlich sein, dass da auch die Konzentration noch ne Rolle spielt. Auf jeden Fall nix für mich.

Hallo liebe Fräsfreunde,

Kruze Frage wie würdet ihr das Ergebnis unten deuten? Ich finde das Zeug schmiert etwas zu viel.

Gefräst wurde mit 500 mm/min mit einem linksdrehen diamantverzahnten 1,00mm. 0,1mm Eintautiefe. Ich dachte ich nehm den weil die Schnittkanten damit sauberer werden. Die sind auch gut geworden...

Gefräst wurde im überigen ein Macbook Pro. Irgend ein Alu eleoxiert. Leicht Probleme gabs weil beim Eintauchen jedes mal der Deckel leicht nachgibt. Auf der Vorderseite (wo das finale Motiv drauf) soll ist dieses Phänomen nicht so krass.

Im Angebot zum Fräsen habe ich noch 0,8 - 1,2mm diamant rechts, und ein VHM 2 Schnneider 1,2mm rechts. !,2mm ist ganz optimal weil das Motiv schon fast zu filigran dafür ist.

hi matei,

das sieht bissl komisch aus. wobei die fräsqualität ja ziemlich schwankt. in dem detailbild 2 ist das "t" relativ gut geworden, während das "a" nicht so pralle ist.

sieht mir nach unterschiedlicher steifigkeit des deckels und damit nach wechselndem schwingungsverhalten aus.

@drilldevil : Jo das glaube ich auch.

Ich wollte nur bevor ich Versuch 2 ( ist nämlich auch der letzt mögliche starte, Meinungen zur Fräserwahl - nicht das die Fräserwahl das das k.o. Kriterium wäre ...

Ich könnte mir vorstellen, dass es mit einen Gravierfräser besser aussehen würde. Leider kannst du es nicht Testen und vergleichen.