Frage Endschalter

Hallo Forums-User
Nachdem ich nun endlich die neuen Spindelmuttern erhalten habe (die Lieferung in die Schweiz ist ein wahrer Alptraum) und auch die von mir zerstörte Spindel endlich eingetroffen ist, habe ich die Maschine endlich fertig zusammen gebaut.

Nun führe ich eine Referenzfahrt durch und bemerke, dass die Motoren nach Erreichen der Endschalter immer noch ein paar Zenhtels-Sekunden oder sogar Sekunden weiter drehen! Müssten diese nicht sofort nach der Betätigung des Schalters ausschalten?

Ich kann so zum Beispiel beim manuellen Fahren auch über den Nullpunkt hinaus fahren.... Also wenn die hintere linke Ecke erreicht ist (0,0,598) kann ich weiter in der Y-Richtung fahren und der Motor stelle nicht ab! Ist das korrekt so? Oder könnte es sein, dass die Endschalter trotz mehrmaligem überprüfen der Kabel trotzdem falsch angeschlossen sind?

In einem Beitrag habe ich gelesen, dass die "Lämpchen" auf ROT gehen würden, wenn ein Endschalter betätigt wird.... Aber welche Lämpchen denn??

Ich hoffe, ihr versteht meine doch etwas umständlich formulierte Sprache - Deutsche Sprache / schwere Sprache! Vor allem für uns BERNER!!!

Vielen Dank für eure Hilfe und einen schönen Abend

Christoph

Hallo Christoph,

na so schwer ist Schwyzerdütsch jetzt auch nicht zu verstehen.

Erst mal herzlich willkommen im Forum und viel Spaß mit der Fräse!

Ich nehme mal an, Du verwendest WinPC NC (Starter) mit der USB-Platine?

Dann gibt es dort unter Einstellungen eine Registerkarte Signaltest. Da sind lauter lustige Lämpchen simuliert, auch die für die Referenzschalter X/Y/Z. Bei allen sollte sich immer gleichzeitig etwas tun, egal welchen Referenzschalter Du betätigst, die sind nämlich alle in Reihe geschaltet. An den Y-Referenzschalter kommt man gut dran, wenn das Portal nicht gerade davor steht. Natürlich darf keiner durch die Maschine betätigt sein (Reihenschaltung!), es ist also eine gute Idee, vorab alle Achsen auf Mitte zu fahren, Du kannst die Referenzfahrt überspringen (war es F5?).

Der Grund warum ich drei mal Referenzschalter geschieben habe ist, dass es solche sind und keine Endschalter, also kannst Du beim manuellen Fahren locker darüber hinaus. Hört sich böse an, wenn die Maschine anfängt zu knurren... Würde ich nicht strapazieren!

Edit: Oh, ich sehe gerade, sie laufen bei der Referenzfahrt nach. Nein, das sollen sie nicht, da ist etwas nicht ok! Im Gegenteil, wenn die Achse am Schalter angekommen ist, dreht sie sofort in die andere Richtung und "fährt den Schalter frei".

Viele Grüße,

Jörg

Wenn der Schalter falsch verdrahtet wäre, dann würde die Maschine garnicht fahren oder garnicht stoppen.
Für mich klingt es so, als würde der Schalter erst spät - quasi auf den letzten Drücker - schalten.

Wenn du eine Referenzfahrt machst und den Schalter manuell betätigst, stoppt die Maschine dann zuverlässig?

Könnte daran liegen, dass der Schaltknubbel nicht weit genug aus dem Alu herausragt. Schalterschrauben lösen, Schalter richtig fest andrücken und währenddessen wieder festschrauben. Reicht es immer noch nicht und der manuelle Test war erfolgreich, dann könnte man den Schaltknubbel mit Epoxyd-Kleber (oder besser mit dieser Epoxyd-Knetmasse) etwas verlängern.

Hallo Christoph

Der Schaltpunkt des Endschalters ist nicht dann, wenn er vom Portal berührt wir, sondern etwas später. Zudem, wenn der Schaltpunkt erreicht ist, wird die Achse heruntergebremst, was einem dann evtl. ziemlich lange vorkommt.
Und dann wird der Endschalter wieder frei gefahren. Erst dann wird der Referenzpunkt gesetzt.

Und wie schon Jörg geschrieben hat, es sind Referenzschalter, nicht Endschalter. Da wird beim manuellen "Überfahren" nichts abgeschaltet. Du kannst aber den Maschinenbereich von der Software überwachen lassen, damit eigentlich diese Situation nicht passieren sollte, ausser dann, wenn Du vorgängig keine Referenzfahrt ausgeführt hattest oder der Werkstücknullpunkt nicht gleich dem Maschinennullpunkt ist.

Vielen herzlichen Dank für die ausführlichen und hilfreichen Antworten!
Das mit dem Drücken des "Referenzschalters" habe ich noch nicht ausprobiert, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Werde ich heute Abend gleich ausprobieren! Dann schau ich mir auch an, wie ich den Maschinenbereich mit der Software überwachen kann. Es tönt nämlich wirklich enorm hässlich, wenn der Endpunkt überfahren wird!!!!

Nochmals besten Dank für die Hilfe.
Liebe Grüsse
Christoph

Ein weiterer Fehler der hier immer wieder auftaucht ist, das dass Portal schief steht.

Ist es exakt parallel ausgerichtet und hat an beiden Seiten den selben Abstand zur Rückseite der Maschine?

So als zusätzlichen denkanstoß wenn du so oder so schon an der Maschine bist, kannst du das ja direkt mal nachmessen

So. Vielen Dank nochmal für die Hilfe. Habe alles so umgesetzt, ausprobiert und auch nachgemessen und vor allem "nachgelesen". Nun verstehe ich die Software auch etwas besser und die Referenzfahrten und Nullpunkte usw....

Dann gehts nun also heute Abend so richtig los und mein Erstes Bauteil soll gefräst werden!


Ein schönes Wochenende!

Christoph

Hallo Christoph,
es wäre schön, wenn du uns auch mitteilen würdest, wie du am Ende die Mängel behoben hast.

Danke und Gruß
Stefan

Also, eigentlich war es ja gar keine Mängel oder Fehler, sondern nur "Unwissenheit" von mir.
Ich dachte, die "Endschalter" seien so, dass die Maschine sofort stoppt, nun weiss ich aber dass es nur Referenzschalter sind und man auch locker darüber hinaus fahren könnte/kann.... Was dann eben sehr hässlich tönt.

Ich habe auch noch mal nachgemessen, dass das Portal wirklich parallel auf der Y-Achse sitzt und die Referenzschalter mal willkürlich manuell gedrückt und im WinPC NC geschaut, ob die dann auch angezeigt werden.

Chrigu-Muck schrieb: Also,.....
Ich habe auch noch mal nachgemessen, dass das Portal wirklich parallel auf der Y-Achse sitzt und die Referenzschalter mal willkürlich manuell gedrückt und im WinPC NC geschaut, ob die dann auch angezeigt werden.

Ja und? Wie ist denn das Ergebnis Deiner Nachforschungen?

Wenn die Referenzfahrt sauber durchläuft, dann braucht die Maschine normalerweise keine Endschalter mehr. Die Software weis zu jeder Zeit, wo sich die Achsen gerade befinden. Zumindest bei mir kann ich manuell volle Pulle in alle Richtungen fahren, es wird immer exakt am Ende gestoppt.
Bedingungen:
1. In den Maschinendaten sind die wirklichen Verfahrwege eingetragen (z.B. 598mm für Y)
2. Es dürfen während der Fahrt an keiner Achse Schrittverluste entstehen. Logisch, die Software zählt ja nur die Schrittimpulse...

Old-Papa