Question Maschinenstundensatz

@hoedur
zum Thema "Maschinenstundensatz". Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich hatte das Glück mich länger mit Hr. Wedel, einem der Chefs von Stepcraft, unterhalten zu können und habe ihm diese Frage gestellt.
Die Antwort war durch und durch Kaufmännisch: "Sie schreiben die Stepcraft über 2 Jahre ab und wie viele Produkte produzieren/verkaufen Sie in dieser Zeit? Dann teilen Sie den Kaufpreis der Stepcraft durch die Anzahl und haben dann den Kostenanteil der Stepcraft pro Produkt. Dies wird auf eine Stunde projeziert und dann kommt der Stundensatz raus"
Ich habe das für mich dann einmal gemacht und bei mir ist der Wert vernachlässigbar.

Momentan muss ich mich eher daran gewöhnen, Fräser als echtes Verbrauchsmaterial zu begreifen und den Fräserverschleiß pro Produkt mit einzurechnen.....

Zu einem "Maschinenstundensatz" gehört aber noch einiges mehr als nur der Kostenanteil der Stepcraft pro Produkt. z.B. Verschleißteile der Maschine, Wartungskosten, Reparaturkosten, Energiekosten, Lohnkosten usw. Doch das jetzt zu vertiefen, würde hier glaube ich wenig Sinn machen.

Diese Rechnung kann auch nur dann funktionieren, wenn alle Teile, die in diesen 2 Jahren produziert werden, ungefähr die selbe Bearbeitungsdauer benötigen. Das kommt aber eigentlich nur im gewerblichen Bereich vor. Und ob eine Stepcraft bei gewerblicher Nutzung 2 Jahre ohne ständige Reparaturkosten durchhält, wage ich zu bezweifeln.

Morgen die Runde,
mit dem Maschinenstundensatz war "nur" mal so eine Frage, da ich dachte dass ich das für den bevorstehenden
Weihnachtsmarkt benötige. Mittlerweile hab ich mir per Excel ein Kalkulationsprogramm gemacht welches denk ich
halbwegs hinkommt. Aber wie gesagt es ist ein Hobby, und ich bin keine Fertigungsfirma, denn wenn es so wäre,
hätte ich eine Industrielle CNC Maschine.

@Charly58
Das ist bei mir auch grob der Fall. Und mit den 2 jahren werde ich das mal sehen
Bis jetzt halt sie sich wacker und ich habe so um die 150 Produkte gefräst (in 6 monaten).

Am Ende hat sich die Frage nach dem Stundensatz auch andersherum erledigt. Ich habe einfach die Preise für die Ladestationen konstant erhöht, bis sie nicht mehr gekauft wurden. Dann bin ich einen Preisschritt zurück und habe mir die Gretchenfrage gestellt (und die Gretchenrechnung gemacht) ob sich das ganze für mich lohnt. Lohnt sich für mich.

Und die Stepcraft spart mir so ca. 4-5 Minuten Arbeitszeit pro stück bei gleichzeitiger Reduktion des Ausschusses durch manuelle Fehler.

.... hhmmmmm, das führt aber ein wenig vom Theme "Bilder von allen für alle" ab. Vielleicht sollten wir einen Thread "BWL für Stepcraft Maker" starten

KaiAltstaedt wrote: Vielleicht sollten wir einen Thread "BWL für Stepcraft Maker" starten

Die Idee gefällt mir!

Spaß beiseite! Ich denke Ihr werdet mit einer Hobbymaschine nicht gegen professionelle Maschinen ankämpfen können. Ein Beispiel: Selbst "Hand gefertigte" Heiligen Statuen werden schon lange auf hochprofitablen Fräsmaschinen gefertigt. Die Fertigung sieht dann so aus das ein "Schnitzer" eine Fräsmaschine (tatsächlich!) von Hand führt um die Statue zu fräsen. Allerdings sind dann 10 - 15 Fräsmaschinen über entsprechenden Gestänge und Führungen simultan geschaltet und das was dann der "Eine" Künstler tatsächlich an einer Statue fräst wird zur selben Zeit an 15 weiteren Statuen übertragen. Das bedeutet: Ein Künstler erstellt eine Statue, braucht die Zeit für eine Statue .... und kann 15 verkaufen. Und ja, die Bezeichnung "Hand gefertigt" ist legal verwendet ...

So, wenn nun ein Computer Programm die Bewegungen des Schnitzers aufzeichnet kann das selbe auch per cnc Steuerung umgesetzt werden. Dann laufen vielleicht 25 Maschinen zur selben Zeit und das 24/7 ...

Ich denke Eure ganzen Kalkulationen werden niemals zu einem Preis führen können der sich "Kaufmännisch rechnet". Ich denke Ihr solltet den Spieß umdrehen. Schaut Euch auf dem Markt um der Euren Produkten am nächsten kommt. Welche Preise werden für die Produkte genommen? Schaft Ihr es Eure Produkte so weit billiger anzubieten das die Kundschaft eh bei Euch als bei den anderen kaufen würde? Falls ja, habt Ihr dann noch einen Preis für den Ihr Euch die Mühe machen wollt? Vielleicht nur weil es Spaß macht? Ok - dann los! Ansonsten - lasst es lieber ...

Oder Ihr habt ein Produkt welches einzigartig ist - wenn es jeder haben will und nirgendwo anders zu bekommen ist dann spielt der Preis kaum noch eine Rolle ...

Da ich ja hier nach dem Maschinenstundensatz gefragt habe, und danach auch einige Kommentare kamen,
möchte ich euch mal meine Excel Datei, vorstellen.

In dieser Datei sind verschiedene "Registrierkarten" enthalten.
1. KALKULATION - Arbeitsplan --> hier kann man sich die SK (Selbstkosten) berechnen.
2. MASCHINENÜBERSICHT --> oder auch Kostenstellenauflistung der einzelnen Maschinen, Arbeitsplätze,...
3. Preis Material --> Tabelle zum eintragen für das Material, mit Preise
4. Berechnung Maschinenstundensatz --> da kann es leicht (sicher) sein, dass diese NICHT ganz stimmt!!-->
ist auch nicht ganz mein Ding! (denke da bräuchten wir jetzt Jens! )

Die Registrierkarten 2+3 greifen in die 1 (Kalkulation) ein per "SVERWEIS"!
Wenn die Daten in "Maschinenübersicht" oder "Preis Material" geändert werden, ändern sich auch die Werte
in "Kalkulation - Arbeitsplan"!

Vielleicht gefällt dem einen oder anderen ja meine kleine Tabelle, oder hat Vorschläge zum Verbessern,
oder auch nicht? --> dann einfach löschen

Jedenfalls viel Spaß beim Ansehen und vielleicht gibt's es ja auch ein kleines Feedback!

mfg

Bei mir ist die Steppi nicht für den Gewerblichen Einsatz gedacht. Obwohl so einige Sachen, die gefertigt wurden schon viel Freude bereitet haben. Es kam auch schon öfters die Frage "wo kann man das denn Kaufen?" Trotzdem ist und bleibt es bei mir Hobby und wenn ich mal etwas für ein Produkt bekomme, habe ich im endeffeckt trotzten drauf gezahlt. Ist halt Hobby und ich kann mir aussuchen, was und wann ich mache und wem ich es gebe. Darum ist für mich die Frage nach dem Maschinenstundensatz völlig nebensächlich.

Bei einigen sieht es vielleicht anders aus, aber ob die Steppi dann die richtige Maschine ist, dass ist eine andere Frage die sich jeder nur selber beantworten kann.

ubo wrote: Bei mir ist die Steppi nicht für den Gewerblichen Einsatz gedacht. Obwohl so einige Sachen, die gefertigt wurden schon viel Freude bereitet haben. Es kam auch schon öfters die Frage "wo kann man das denn Kaufen?" Trotzdem ist und bleibt es bei mir Hobby und wenn ich mal etwas für ein Produkt bekomme, habe ich im endeffeckt trotzten drauf gezahlt. Ist halt Hobby und ich kann mir aussuchen, was und wann ich mache und wem ich es gebe. Darum ist für mich die Frage nach dem Maschinenstundensatz völlig nebensächlich.

Bei einigen sieht es vielleicht anders aus, aber ob die Steppi dann die richtige Maschine ist, dass ist eine andere Frage die sich jeder nur selber beantworten kann.

Da hast Du auch vollkommen recht ubo, ist auch echt nebensächlich!! Ich dachte nur, darum hab ich mir ja auch eine Excel-Tabelle gemacht. (Weil mich das auch interessierte).

Aber es stimmt zu 100% wie Du auch geschrieben hast "Trotzdem ist und bleibt es bei mir Hobby und wenn ich mal etwas für ein Produkt bekomme, habe ich im endeffeckt trotzten drauf gezahlt." da kann ich mich nur anschließen!

Ich hab schon eine Freude, wenn jemanden meine Arbeiten Gefallen, bzw. wenn man dafür mal ein 6er Tragel oder so bekommt! muss ja nicht immer Geld sein!

und??

gibt es fragen zur Excel Tabelle?

Hi hoedur,

hoedur wrote: und??
gibt es fragen zur Excel Tabelle?

... da hast Du Dir aber richtig mühe gegeben!

Du wirst aber wahrscheinlich keine konstruktive Kritik bekommen bevor nicht jemand diese Tabelle tatsächlich benutzt um seinen Fall zu berechnen.

Frage(n):
Ich sehe in Deiner Tabelle noch viele "Beispielzahlen" aber Du hast ja Deine Teelichthalter auch als Beispiel benutzt.
1. Was kostet den nun tatsächlich in der Herstellung so ein Teelichthalter?
2. Für wie viel könntest Du ihn verkaufen?

(Einmalige Investitionen wie CAD / G-code Erstellung etc etc kannst Du ja umrechnen (lassen!) für 1x verkauft und 50x verkauft).
Dann hätten wir ein schön konkretes Beispiel = Deine Bilder und Deine Zahlen ....

vielen Dank Worldhusky!

Ich werde morgen, wenn es sich ausgeht ein Beispiel bringen anhand des Teelichthalters.

Wobei ich mit dem Wirtschaftlichen (sprich Verkauf) nicht so
Vertraut bin.
Werde mich aber bemühen.

Meine Steppi hat keinen Stundensatz.

Ich Fräse nie länger als 45 Minuten
...

VK = Herstellungskosten X 2

hi hoedur,

meine anmerkungen - ausdrücklich zu den verwendenten werten ´, nicht zu rechenoperationen:

- 0,2 €/kwh Energiekosten halte ich für sehr optimistisch
- die jahreslaufzeit ebenfalls und die damit verbundenen arbeitstage (ne steppi hält solche laufzeiten eh nicht
durch)
- 2 jahre abschreibung ist bei maschinen auch eher wenig (was sich in dem fall positiv auf die stundnesätze
auswirken würde)

- also ich hab die woche n paar ersatzteile - in der hauptsache die spindelmuttern bekommen - da waren 62 Euro
weg.
und 2000 Betriebsstunden hab ich auch noch laaaaaaaaange nicht! da sind von dir verdamt geringe wartungskosten
angesetzt.

Zum Thema "Es soll nur eine Hobby bleiben". In der Tat auch bei mir. Allerdings habe ich das "Es" bei mir anders definiert. Mein Hobby würde ich "Firma spielen" nennen. (Das Finanzamt und die Stadtverwaltung nennt es "Kleingewerbe"). Deswegen auch der ganze Zinnober mit dem Etsy shop , dem Amazon Shop und dem Marketing auf Instagram

Mit dieser Betrachtung ist meine Stepcraft schon irgendwie "gewerblich genutzt" nur allerdings nicht in einem Dauereinsatz. Und dafür schlägt sie sich echt gut. Von daher kann ich auch Menschen die in Richtung einer gewerblichen Nutzung schielen eine Stepcraft empfehlen. Wenn man wie ich versucht, die Firma mit einem "natürlichen Wachstum" zu betreiben d.h. alle Ausgaben sollten durch die Einnahmen gedeckt sein, ist die Investition die für die Steppi nötig ist, überschaubar.

Falls sich die Nachfrage nach meinen Produkten so entwickeln sollte, dass die Stepcraft nicht mehr ausreicht, habe ich auch andere Entscheidungen zu fällen, denn egal wie schnell die dann nötige Maschine produziert, man muss ja auch für die anderen Teile des Betriebs Zeit haben.....

Als weitere Anhaltspunkte könnte man das großartige Buch von Erik Royer durchsehen. Das gibt es als eBook bei Stepcraft.us zum kostenlosen Download.

Ich find's voll witzig und bin sehr froh, genau nicht die ganzen geschäftsgetriebenen Entscheidungen treffen zu müssen. Für mich ist das ganze ein bisschen wie die Open Source Idee. Das heißt ja nicht, dass sich nicht doch irgendwann ein bisschen Kommerz entstehen könnte. Aber ganz ehrlich, sollte eine Idee richtig Feuer fangen, stell ich mich sicher nicht stundenlang in den Keller. Dann suche ich mir eine Möglichkeit Teile auf einer professionelle Maschine herstellen zu lassen.

speedo wrote: Als weitere Anhaltspunkte könnte man das großartige Buch von Erik Royer durchsehen. Das gibt es als eBook bei Stepcraft.us zum kostenlosen Download.

Klugsch... an:
Dein Link verweist auf die kostenpflichtige ($4.95+Tax) Version - Dieser hier verweist auf die kostenlose Version. Nun gut, kostet Dich Deinen Vornamen und eine E-Mail Adresse ...
Klugsch... aus

Ich persönlich denke das SC mit diesem Buch Käufer gewinnen will die tatsächlich ein Business aufbauen wollen. Richtet sich also mehr oder weniger an Träumer. Ich fürchte aber das dieses Buch ein zweischneidiges Schwert sein kann den die die ernsthaft ein Business damit aufbauen wollen werden früher oder später erkennen das die SC dafür letztendlich nicht geeignet ist. Also muss eine cnc her die professionell genug ist - SC hat aber keine und wird den Kunden verlieren. Dumm gelaufen ...

das nächste problem:

wie hier schon mehrfach zu lesen war:

jeder der die maschine gewerblich oder teilgewerblich nutzt, und denkt er könne auf garantie/gewährleistung defekte teile ausgetauscht bekommen wird eines besseren belehrt!

einerseits die leute zum gewerbetreiben annimieren und dann wenns zwangsläufig durch überlastung der maschine zu problemen kommt auf die agbs und wat weiss ich verweisen, dass die maschine nur für den hobbybereich ist und alle kundenansprüche abwehren.

stepcraft sollte diesbezüglich mal das firmenprofil schärfen und ne einheitliche linie fahren !