Frage Minimiert Ihr das Umkehrspiel per Software?

ubo schrieb: Jetzt hast du die Sache mit dem Umkehrspiel verstanden.
Welche Werte du bei LinuxCNC genau eintragen musst, dabei kann ich nicht wirklich helfen. Aber wie es aussieht hast du ja alles richtig gemacht.
Viel Spaß mit den anderen Achsen. Bei denen wird es bestimmt besser klappen.

Vielen Dank für die aufgebrachte Geduld.

Die X-Achse brauchte den Wert 0.130 und Z hatte ich heute keine Lust mehr. Werde anschließend mal ein paar Tests fräsen.

Was nervig ist, ist die Tatsache, dass man das Programm schließen muss, dann Config ändern. Starten und Referenzfahrt. Messen und wieder zurück usw....

Ich frag mich allen Ernstens, was ihr euch für Gedanken macht über das Umkehrspiel. Ich glaube das das beim fräsen von Frühstücksbrettchen, Osterhasen, Weihnachtsmännern, Spanten für Flugzeug- und Schiffrümpfen ,ja selbst bei Uhrwerken von Holzmechanik keine Rolle spielt. Ich habe solange ich mit der Steppi fräse noch nie das Umkehrspiel gemessen und trotzdem passen alle gefrästen Teile 100 pro zusammen. Versucht mal euer zehntel mit Bleistift zu Papier zu bringen so eine dünnen Bleistift habt ihr gar nicht

Ich glaube hier wird im Hobbybereich ganz schön was überbewertet.... und verunsichert auch so manchen wie man ja an den Beiträgen sehen kann. Na ja Spur 0 braucht das vielleicht für sein Gewerbe aber der fräst ja mittlerweile auch in der Oberklasse und nicht mehr auf ner Steppi



nix für ungut musste ich mal loswerden.....

Willy

Ich sehe das so. Wenn ich aus der Maschine mit ein paar einfachen Mitteln ein paar Prozent herausholen kann, warum nicht? Und man lernt etwas dazu!

Chatterhand schrieb: Ich habe solange ich mit der Steppi fräse noch nie das Umkehrspiel gemessen und trotzdem passen alle gefrästen Teile 100 pro zusammen.

Moin Willy,

da bin ich ganz bei Dir.

Ich habe weder auf meiner Steppi (ich vermisse sie!), noch auf meiner jetzigen Fräse je das Umkehrspiel gemessen. Habe gefräst, die Teile zusammengesetzt und sie passten - und entsprachen damit meinen Ansprüchen.

Gruss

francisco schrieb: Ich sehe das so. Wenn ich aus der Maschine mit ein paar einfachen Mitteln ein paar Prozent herausholen kann, warum nicht? Und man lernt etwas dazu!

GHlück gehabt, Francicso - das "Danke" war eigentlich für Chatterhand, dessen Beitrag ich noch direkt über meiner Antwort wähnte.

Aber Deine Einstellung kann ich akzeptieren.

Gruss

Chatterhand schrieb: Ich frag mich allen Ernstens, was ihr euch für Gedanken macht über das Umkehrspiel.

Ich sehe es da mehr so wie francisco
"Wenn ich aus der Maschine mit ein paar einfachen Mitteln ein paar Prozent herausholen kann, warum nicht? Und man lernt etwas dazu!"

-Es Kostet doch nichts
-Die Software ist dafür vorgesehen
-Man lernt neues über seine Maschine
-es macht nicht viel Aufwand

Was ich noch viel wichtiger finde, dass man weiß wie es Funktioniert und was es bewirkt, man in der Lage ist über das für und wieder dieser Einstellungen sich sein eigenes Urteil bilden zu können.

O.K. ich bin da vielleicht etwas vorbelastet und Denke da wohl etwas anders, doch wenn man sich 40Jahre mit Maschinen beschäftigt, hat kann man wohl auch nicht mehr anders.

Ich denke so manchem sollte mal klar sein woher ein Spiel kommt:
Zum einem ist da die Machine selbst, das beginnt beim Aufbau und endet bei der Steifigkeit des Produktes selbst. An diesen mechanischen Elementen kann man ein wenig drehen um das Spiel zu minimieren.

Dann kommen die "billigen" Spindel im Antrieb und die "billigen" Spannzangen und Überwurfmuttern, auch diese haben keinen 100&igen Rundlauf. Die Spindeln kann man ausreiben, habe ich zB. bei meinen machen lassen, allerdings nur weil ein Bekannter dies in der Firma machen kann. Spannzangen kann man in höherer Qualität kaufen.

Dann kommen die Fräser/Bohrer, je nach Qualität und Einsatz haben diese auch eine Toleranz, ich tausche meine nach einer gewissen Einsatzzeit obwohl sie noch einwandfrei fräsen, aber die Abnutzung ist merkbar. Ich könnte sie zwar neu vermessen und die Toleranz in Mach3 eintragen.

Der Vorschub/Frästiefe/... machen natürlich auch einen Teil aus. Besser ein wenig langsamer und eine Runde mehr als mit Vollgas durchs Material.

Letztlich ein weiterer wichtiger Punkt, die Messwerkzeuge. Die meisten verwenden Messschieber um 15-20€, da kann man auch nicht im 1/100 Bereich messen, da muss man schon ein wenig mehr ausgeben. Je länger der Messbereich desto ungenauer in dem Preissegment.

Nimmt man nun alle diese Faktoren, die sich zum Teil jedesmal ändern (Fräsertausch, Spannzangentausch, ...) müsste man das Umkehrspiel vor jedem Wechsel neu einmessen. Da so gut wie alle hier das Umkehrspiel ohne Last/Betrieb/.. messen wird das Fräsergebnis schwer dem vorher gemessenen übereinstimmen

Gruß,
Wolfgang

Danke, Wolfgang, für Deine profunden Erläuterungen.

Auch wenn ich es bei weitem nicht so genau hätte ausdrücken können: einiges habe ich geahnt, anderes ganz konkret selbst herausgefunden, was z. Bsp. ...

... die Meßmittel
... und die Fräser/Werkzeuge

betrifft. Namentlich die "billigen" Meßschieber so um die 30€ messen längst nicht so genau, wie gern angepriesen wird.

Gruss

Vielen Dank für Euer Fachwissen, davon kann ich ernsthaft viel Lernen!

Letztendlich geht es darum irgendwo mal anzufangen. Mir ist bewusst das meine Steppi nicht mir einer Profi-Portalfräse vergleichbar ist, aber wer weiß, wo meine Reise hingeht und vielleicht brauche ich die gewonnen Erkenntnisse irgendwann einmal.

Vor ca. 6 Monaten hatte ich nur theoretisches Wissen über das Fräsen und den Wunsch, mir eine kleine Fräse anzuschaffen.

Nun weiß ich für was ich ein CAM benötige, ich habe LinuxCNC dank Hilfe hier im Forum super an mich angepasst. Funktioniert bei mir wirklich tadellos und ist kostenfrei;) Umkehrspiel habe ich hoffentlich auch verstanden usw....

Auf dem Fußballplatz habe ich die letzten Jahre auch immer nur noch mit Links in den Pausen geschossen, obwohl ich mit Rechts schieße. Mittlerweile habe ich Links auch ´nen guten Schuss drauf und ich brauche das Bein nicht nur zum Stehen;)

Die Gesamtheit aus allem macht unser Hobby aus. Der eine vertieft sich intensiv in die Beidfüßigkeit, dem anderen reicht der rechte Fuß und genau so soll es bleiben;)

Danke

Gruß

Francisco

Macht es nun Sinn sich überhaupt Gedanken um das Umkehrspiel zu machen?

Schaut euch einfach diesen Beitrag an und bildet eure eigene Meinung zu dieser Frage.

Immerhin positiv: meine Z-Achse hat tatsächlich null Umkehrspiel.

Mal kurz Feedback eines Laien nach einigen Fräsjobs.

Ich bin zufriedener als vorher.

Aber wie so häufig im Leben. Man muss das immer für sich selbst entscheiden.