Question Erstinbetriebnahme: Achsen blockieren

Hallo,

heute konnte ich endlich meine eigene 840 fertig zusammenbauen, nachdem ich mich schon lange mit einer 420 bei einem Bekannten beschäftigt/gearbeitet habe.
Ich habe die Bauanleitung genau befolgt und jeden Schritt doppelt abgecheckt und mir für jeden noch so kleinen Handgriff genügend Zeit genommen.

Jetzt habe ich natürlich ganz gespannt und aufgeregt WIN PC NC USB gestartet und wollte manuell Probefahren. Der Schock: Bei Y und Z tut sich nichts.

Bei Z bekommt der Motor hörbar Signal aber er dreht sich nicht. Die Spindel dreht sich in Folge dessen auch nicht. Ich weiß auch nicht, ob sich der Motor dreht, denn der Anker auf der oberen Seite des Motors bewegt sich nicht. Geräusche macht der Motor zumindest. Und ab und zu bewegt sich auch die Frässpindelhalterung für einen Sekundenbruchteil. Wenn ich oben am Anker mit einer Zange drehe, dann bewegt sich die Halterung.

Bei der Y-Achse bewegt sich das Portal ab und zu in die eine Richtung (nach hinten), wirklich flüssig aber nicht. Will man in die andere Richtung (nach hinten) fahren, dann versucht der Motor sich zu drehen, aber scheinbar blockiert irgendwas. Hört sich nicht sehr gut an. Die Geräusche sind auch deutlich lauter als es wahrscheinlich sein sollte (in Bezug auf X-Richtung).

Einigermaßen zuverlässig funktioniert X-Richtung. Was mir hier aufgefallen ist, dass da irgendein Rattergeräusch aufkommt, wenn man nach links fährt. Je weiter links, desto stärker.

Ich bin ratlos, kann mir jemand von Euch helfen?

Danke schon mal im Voraus.

LG

Yannik

EDIT: Problem mit Y-Achse konnte ich weitestgehend lösen. Hatte den Zahnriemen zu fest gespannt. Aber wenn man von hinten nach vorne fährt, dann bleibt sie kurz vorher stehen und blockiert wieder. Der Motor hört nicht nur auf zu drehen, sondern wird einfach blockiert. Ich weiß nicht wieso. Irgendwelche Ideen? Problem mit Z-Achse besteht weiterhin..

Moin Moin,

nach dem Aufbau meiner Maschine hatte ich ähnliche Probleme: mal verfuhr sie die Achsen in eine Richtung, in der anderen hakte es... manchmal tat sich gar nichts... letztendlich war es ein Mix aus verschiedenen Ursachen:

1) ich hatte zu wenig Fett auf den Spindeln.
2) Zwischen die Muffe, die die Motorachse mit der Spindel verbindet, gehört ebenfalls Öl bzw. Fett.
Das hatte ich zu sparsam aufgetragen.
3) Die Prozedur des Lösen der Schauben an den Protalseiten, Anfahren der Endpunkt und Festziehen der
Schrauben hatte ich keine so große Bedeutung zugemessen.

So im Nachhinein war es aber mir hauptsächlich die mangelnde Schmierung der Gewindespindeln und damit auch der Gewindebuchsen.

Ob das beim Aufbau der 840 auch relevant ist (zumindest 2)), weiß ich nicht. Vielleicht gibt es bei der ja andere Wellenkupplungen?!?
Ich hoffe jedenfalls, dass Dir ein paar meiner Erfahrungen helfen und Du in wenigen Momenten viel Spaß beim Fräsen hast.

Beste Grüße
AnyOtherName

Hallo Yannik,
das hört sich so an als wären die Vorschubspindeln in best. Positionen verspannt.
Als erstes die Spindeln leicht fetten, besonders an den kritischen Punkten. Dann die Schrauben der Seitenplatten der jeweiligen Achse etwas lösen so dass sie sich ausrichten können, ggf. Löcher aufbohren. Schrauben erst wieder festziehen wenn die Achse leicht läuft und direkt neben der Platte steht. So viel in kürze, wenn du mehr Infos brauchst kannst du im Forum suchen. Derartige Probleme sind schon sehr oft aufgetaucht und es gibt zig Lösungshinweise im Forum. Sind die Madenschrauben an den Kupplungen alle festgezogen?

Viel Erfolg
Helmut

Moin,

Mogul wrote: Derartige Probleme sind schon sehr oft aufgetaucht und es gibt zig Lösungshinweise im Forum.

Stimmt, hier mal eine von mir ...


sswjs, aka Jens

Hi Leute,

vielen Dank für Eure Hilfe.
X und Y funktionieren einwandfrei. Aber Z-Achse bekomme ich immer noch nicht in den Griff. Der Motor dreht sich einfach nicht. Zumindest kommt davon nix an den Ankern und der Spindel an. Aber das typische Geräusch macht er...

Wenn ich den Anker, der oben aus dem Motor rausschaut, mit einer Zange drehe, dann bewegt sich die Z-Achse kurzzeitig. Allerdings fährt die immer in die gleiche Richtung, nämlich nach oben, auch wenn ich ihr in WIN PC sage, dass sie nach unten fahren soll.

Moin,

schanzeraner wrote: Wenn ich den Anker, der oben aus dem Motor rausschaut, mit einer Zange drehe, dann bewegt sich die Z-Achse kurzzeitig. Allerdings fährt die immer in die gleiche Richtung, nämlich nach oben, auch wenn ich ihr in WIN PC sage, dass sie nach unten fahren soll.

Überprüf die Verkabelung des Motors, eine Phase ist nicht angeklemmt.


sswjs, aka Jens

Hab ich gemacht, hab neu an der Platine abgeklemmt. Zeigt leider keine Wirkung. Ich hoffe, dass es kein Kabelbruch ist...

Moin,

schanzeraner wrote: Hab ich gemacht, hab neu an der Platine abgeklemmt. Zeigt leider keine Wirkung. Ich hoffe, dass es kein Kabelbruch ist...

Einen Kabelbruch kannst du mit einem Durchgangsprüfer oder Multimeter feststellen. Klemm die Kabel noch mal ab und überprüf die beiden Stränge auf Durchgang und eventuell auf Schluss.


sswjs, aka Jens

Ja, da bin ich gerade dabei...
Nachdem ich neu verkabelt habe, fuhr der Motor nur noch nach oben, obwohl ich nach unten wollte. Vorher war's andersrum, obwohl die Kabel an der gleichen Stelle eingesteckt sind.

Muss man halt den Motor samt Litze mal durchmessen. War nicht auch irgendwo hier im Forum schonmal der Fall erwähnt, dass die Farben ab Werk nicht gestimmt haben?

Motoren mit der gleichen Leistung kann man ja mal tauschen, um zu sehen ob es vielleicht am Motortreiber liegt. (Einen stärkeren Motor kann man natürlich auch mal an einem schwächeren Motortreiber testen - einen Motor an einen Treiber für nen stärkeren Motor zu hängen sollte man allerdings NICHT versuchen!)

Wie kann ich die Kabel messen ohne die Isolierung am Motoreingang durchzuschneiden? Den Stecker kann ich nicht lösen. Hab versucht, den Motor oben mal aufzuschrauben, die Schrauben sind aber so fest drin, dass mein Schraubenzieher abgebrochen ist

Ben Heck hat in einer der letzten Episoden erklärt, wie man einen Schrittmotor ausmessen kann:
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=ljNE1D995Wo#t=616

(Leider kann man Video nicht so einfügen, dass sie an einer bestimmten Stelle beginnen, darum der Link!

Danke Daniel!
Hab es gemessen, scheint durchgängig zu sein. Braun und Orange + Rot und Gelb gehören zusammen.
Aber funktionieren tut es leider trotzdem nicht...

Moin,

schanzeraner wrote: Wie kann ich die Kabel messen ohne die Isolierung am Motoreingang durchzuschneiden? Den Stecker kann ich nicht lösen. Hab versucht, den Motor oben mal aufzuschrauben, die Schrauben sind aber so fest drin, dass mein Schraubenzieher abgebrochen ist

Den Schrittmotor aufzuschrauben ist eine sau blöde Idee. Er verliert an Leistung, wenn das Blechpaket auf die Magnete trifft...


...hab da schon leidvolle Erfahrungen im Geldbeutel gemacht.

sswjs, aka Jens

Wie hast du den überhaupt aufbekommen? Bei mir ist einmal der Schraubenzieher gebrochen, das andere Mal durchgedreht.
Apropos: es funktioniert!
Lösung: Die Kontakte der Litzen waren verdreckt. Hab mit einem Skalpell die oberste Schicht abgekratzt und was von der Isolierungsschicht abgenommen.
Vielen Dank für Eure Hilfe!

Vertausch mal einfach die Motoranschlüsse der Achse die gar nicht geht mit 'ner anderen die wenigstens teilweise geht und check ob dann der andere Motor sich rührt. Aber sei in der Nähe des Not-Ausschalters da ja die Achsen vertauscht sind und in die Referenzschalter krachen könnten.

Für die Spindeln: Wenn die Maschine ohne STrom ist solltest due sie relativ leicht drehen können, der Motor leistet leichte Gegenwehr aber es sollte gehen.

Wenn das nicht geht sind sie sicher verspannt oder die Schlitten zu streng eingestellt.

Hoffe du kriegst es hin, habe meine auch 'einstellen' müssen (wie oben schon beschrieben) bevor alle Achsten glatt liefen.

Moin,

schanzeraner wrote: Wie hast du den überhaupt aufbekommen? Bei mir ist einmal der Schraubenzieher gebrochen, das andere Mal durchgedreht.

Weil es eben nicht so ein Minimotor war, wie in der Stepcraft verbaut. Der war von einer Offsetdruckmaschine, war 5kg schwer und hatte so 12cm im Durchmesser. Das wurde dann richtig teuer...


sswjs, aka Jens

ich halte es für keine gute idee einen modernen minielektromotor mal eben aufzuschrauben. die haben zwecks erzielung guter wirkungsgrade so enge spaltmasse, dass ohne spezialwerkzeug eigentlich immer was kaputt geht.

Ja, ich habe es dann auch gelassen...
Sind die Geräusche normal? Ich meine jetzt nicht die Schrittmotoren, sondern das mechanische Rattern (kommt in der Aufnahme nicht so gut rüber, ist eine echt deutlich lauter)?
Audio-Datei gibt's hier:

Ablauf: 1. Y-Achse, 2. X-Achse, 3. Z-Achse

Die Rattergeräusche kommen daher, dass die Spindel nicht exakt zu den Portalseiten, wo sie befestigt sind, ausgerichtet sind. Dadurch laufen die Kugellager nicht rund und das rattert so.
Man muss die Schrauben an den Portalen lockern und dann manuell verfahren. Dabei justiert man die Linearachsen so lange, bis die Spindel rund in den Kugellagern läuft