Frage Warum ich mir heute eine Stepcraft gekauft habe!

Hallo.

Ich bin seit heute stolzer Besitzer einer Stepcraft 420/2. Das Ding ist noch eingepackt, weil ich erst spät von der Intermodellbau wieder heim gekommen bin, aber ich wollte Euch kurz berichten, weshalb es heute eine Stepcraft geworden ist, und kein anderes Modell.

Ich bin heute mit dem Ziel zur Intermodellbau gefahren, mir eine Fräse zu kaufen, und habe mir drei Fräsen angesehen. Die EAS Easy 300, Die Next3D von GoCNC und die Stepcraft 420/2. Zuvor kannte ich schon die High-Z-720.

Vorab: Keine der Fräsen machte einen schlechten Eindruck. Und ich muss auch zugeben, dass die High-Z und die Easy direkt wegen des Preises wieder raus gefallen sind. Blieben noch die Lieblingskonkurrenten GoCNC vs. Stepcraft, wo ich die beiden A3-Fräsen verglichen habe.

Wenn es nur um die Fräse selbst geht, so muss ich sagen, dass mir keine konstruktiven Schwächen aufgefallen wären. Weder bei Stepcraft noch bei der Konkurrenz. Ich bin eigentlich sicher, dass die neuesten Modelle beider Hersteller was können. Auf beiden Ständen wurde ich fair beraten und ich möchte betonen, dass keiner den anderen schlecht gemacht hat, obwohl ich nach den jeweiligen Nachteilen der Konkurrenz gefragt habe (nicht um zu sticheln, sondern aus echter Neugier).

Warum also eine Stepcraft?

Hier die Gründe:

1. Bei Stepcraft wurde gefräst, bei GoCNC nicht (obwohl man mir vorher am Telefon versprochen hatte, man würde mir das Fräsen einer Platine live vorführen). Das hat irgendwie mein Misstrauen geweckt. Ich wollte sehen, was das Ding kann. Es lagen gefräste Teile in den den Fräsen und eine machte ein paar Leerfahrten. Man sagte mir nur, dass man nicht tatsächlich fräsen wolle - ohne Begründung.

2. Bei GoCNC blieben einige Fragen unbeantwortet, weil derjenige mit der meisten Ahnung zu beschäftigt war. Da ist irgendwie keiner schuld dran, aber so war es halt. Bei Stepcraft war genug Personal und so konnte ich alle wichtigen Fragen loswerden - und gute Antworten bekommen.

3. Der 3D-Druckkopf, der kommende Laser und die HF-Spindel sowie der Rundtisch usw. sorgen dafür, dass man als Stepcraft-Besitzer auch später noch neue Funktionen aus einem Guß hinzu bekommen kann. Besonders die Tatsache, dass alle Erweiterungen kompatibel zu allen Maschinen sein sollen, gibt mir als Kunde ein gutes Gefühl.

4. Ich hatte den Eindruck, dass ich von jemandem beraten werde, der wirklich Spass dran hat (ok, es war Markus Wedel, da versteht sich das). Bei der Konkurrenz wurde ich freundlich und zuvorkommend, aber weniger kompetent beraten. (Bei der Easy hatte man aber bei der Frage nach der Qualität einfach gesagt, ich solle das Ding mal anheben, dann wüsste ich schon, dass die Qualität gut sei. So ein Quatsch. Schwer ist nicht automatisch gleich gut, aber aus manchen Köpfen kriegt man das nicht raus. Echte Argumente wären mir lieber gewesen)

5. Die Chemie und das Bauchgefühl hat gestimmt.

6. Der Preis ist fair.

7. Die Firma scheint gut zu laufen und die Gewinne in weitere Entwicklungen zu investieren. Das klingt nach Zukunftssicherheit.

Also vielen Dank an das Stepcraft Team und besonders Markus Wedel.

Ich hoffe, ich werde die Maschine (nach Bau eines stabilen Tisches, den ich vorab noch brauche) schnell aufgebaut und erfolgreich eingeweiht haben.



Martin

Willkommen in der Runde

und viel Spass mit deiner Stepi.

Wenn du Fragen hast, wird dir hier sicher geholfen.

Was möchtest du dann mit deiner 420ig herstellen ?

Ich freue mich auf Bilder deiner Werke.

Gruß
Stefan

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Maschine. Ich hatte leider nicht das glück eine zu bekommen, denn meine Vorbestellung ist bei Stepcraft verschlampt worden.
Neuer Liefertermin noch offen.

Hm Merkwürdig ich hatte dort angerufen und gefragt ob man Vorbestellen muss... Herr Urban sagte ist nicht Notwendig man hätte 100 Stück....

sumstefan schrieb: Was möchtest du dann mit deiner 420ig herstellen ?

Ich baue mir ein Homecockpit für eine Beechcraft King Air. Dabei fallen bei der Herstellung der Elektronik bzw. Avionik viele Fräsarbeiten an. Das beginnt beim Fräsen von Einfassungen und Abdeckungen sowie Zeigern für die analogen Instrumente, geht weiter beim Fräsen von Platinen für die Elektronik und vermutlich werde ich auch bei den Bedienelementen (Druck- und Drehknöpfe, Hebelknaufe) die Fräse einsetzen können. Und schließlich sollen die Hintergrundbeleuchteten Panels damit hergestellt werden.

Ich habe also einiges vor mir und muss mich da Schritt für Schritt rantasten.


Martin

Na da wünsch ich mal viel Spaß mit dem neuen Teilemacher

Da bin ich aber auch gespannt auf Bilder! So einiges, was du da aufgelistet hast, hab ich ja auch schon gemacht:
Platinen fräsen:
https://www.stepcraft-systems.com/forum/arbeiten-unser-anwender/572-platinen-fraestisch

gefräste Platinen:
https://www.stepcraft-systems.com/forum/zubehoer/1181-sc-arduino-shield-fuer-estlcam
https://www.stepcraft-systems.com/forum/zubehoer/1195-parallel-2-sc-x1
https://www.stepcraft-systems.com/forum/zubehoer/1190-parallel-board

Drehknopf:
https://www.stepcraft-systems.com/forum/arbeiten-unser-anwender/1268-drehknopf

Die Steppi macht einfach Spaß!

Für den Drehknopf und das ein oder andere Teil wäre es sicher auch interessant sich noch die 4. Achse zu kaufen ... irgendwann kommt die auch ...

MagIO2 schrieb: So einiges, was du da aufgelistet hast, hab ich ja auch schon gemacht

Wow, Die Threads sind ja ein Füllhorn an Information. Wird eine Weile dauern, bis ich halbwegs in der Materie bin. Heute habe ich erstmal eine Tisch gebaut, damit die Steppi gut stehen kann. Morgen fange ich mit dem Aufbau an. By the way: Auf wieviel Aufbauzeit muss ich mich einstellen?

MagIO2 schrieb: Für den Drehknopf und das ein oder andere Teil wäre es sicher auch interessant sich noch die 4. Achse zu kaufen ... irgendwann kommt die auch ...

Oh ja, so ein Rundtisch ist perfekt für sowas. Der steht auch fest auf meiner Agenda. Allerdings muss ich erst noch sehen, welche Software ich nutze. Ich bin aus der Linux- bzw. OpenSource-Ecke und würde mich freuen, wenn ich möglichst viele meiner Anwendungen damit abdecken könnte. Mal sehen.

Ich habe mir das Parallel-Board mitgekauft und hoffe, damit schonmal die LinuxCNC-Distribution an den Start zu bringen.

Im Flyer habe ich auch gelesen, dass man Blender verwenden kann. Mal sehen - das käme mir auch entgegen.


Martin

Open Source oder kostenlos? QCAD ist ja auch Open, gibts aber auch in einer ca. 30€ Version. Läuft auch auf Linux. Blender heißt halt wirklich 3D, während man sehr viele Dinge auch einfach in 2D zeichnen kann und dann 2,5D fräst. Ein Kollege von mir macht sich mit Blender auch seine Teile für den 3D Drucker.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber Autodesk Fusion 360 war glaube ich auch als Linux-Version verfügbar und ist auch fürs Hobby kostenlos. Ich kenne Blender nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass Fusion schon besser zum maßgenauen Konstruieren geeignet ist.

Zu Linux CNC gibts auch hier nen Thread.

@Andre
Hm Merkwürdig ich hatte dort angerufen und gefragt ob man Vorbestellen muss... Herr Urban sagte ist nicht Notwendig man hätte 100 Stück....

Ich habe am 25.03.2015 Vorbestellt weil es zu dem Zeitpunkt die V2 noch nicht zu kaufen gab. Es waren nur Vorbestellungen möglich, Auslieferung ab der Messevorstellung.

Es wurden bis Freitag sehr viele Maschinen verkauft, so dass nicht mehr genügend Maschinen vorhanden waren, das hat Stepcraft selber überrascht. Ich habe meine gestern abgeholt und werde schauen das ich die Tage zum zusammenbauen komme, heute wird der CNC-PC erstmal fertig gemacht....

@ubo

das ist natürlich doof, wenn man extra vorbestellt und dann doch nicht den Vorzug bekommt. Ich fühle mich ein wenig so, als hätte ich Dir Deine Fräse weggeschnappt und entschuldige mich in aller Form - ein wenig. Die Freude über die Fräse wiegt meine Schuldgefühle jedoch deutlich auf - sorry

EDIT: Ah, ich sehe gerade, Du hast die 600er bestellt. Da ich die 420 habe bin ich nun doch entlastet

@MagIO2

Mir geht es in erster Linie um eine saubere programmierte Software die sich stetig weiterentwickelt - es darf ruhig was kosten. Ich nutze bisher für die Konstruktion erstmal LibreCAD, das sich aus der OpenSource-Version von QCAD weiterentwickelt hat. Der Preis von QCAD Pro ist so fair, dass ich vermutlich aber auf jeden Fall zuschlage, auch wenn ich mit LibreCAD weiter arbeite - um den Autor zu unterstützen.

Was Blender angeht: Es hat seine Wurzeln im Bereich Animationsfilme und geht heute zusätzlich noch stark in Richtung 3D-Spiele. Wir machen im Job manchmal Vorab-Visualisierungen für Projekte damit. Obwohl man die Koordinaten jedes Punktes exakt eingeben kann, so würde ich aber auch vermuten, dass es nicht optimal für's Konstruieren geeignet ist. Aus dem Studium kenne ich noch Catia, und das hat eher den Konstruktionsfokus. Obwohl beide Produkte sich gut zum Erstellen von 3D-Geometrie eignen, sind sie doch in der Ausrichtung grundverschieden.

Ich werde mal diese Thematik zu gegebener Zeit in den richtigen Threads anfragen, sobald ich die ersten Experimente mit der Fräse hinter mir habe. Muss mir erstmal die Basics draufschaffen und praktisches Verständnis für die ganze Materie aufbauen. Aber der Gedanke, ein 3D-Objekt mit Hilfe des Rundtisches beinahe direkt zu erzeuge ist schon extrem reizvoll ....



Martin

@Debugger
da kann ich deine Schuldgefühle voll nehmen ich wollte eine 600/2 haben, aber das war dir ja auch schon aufgefallen.

So ist es nun mal, des einen Freud, des anderen Leid.

Es geht auch nicht um Schuldzuweisungen. Fehler können nun mal passieren, es ist immer nur eine Frage, wie dann damit umgegangen wird. Morgen werde ich noch mal mit Stepcraft Telefonieren vielleicht gibt es ja noch eine Lösung. Dann weder ich auch gleich erleben, wie gut der hier so gelobte Service ist.

Debugger schrieb: Vorab: Keine der Fräsen machte einen schlechten Eindruck. Und ich muss auch zugeben, dass die High-Z und die Easy direkt wegen des Preises wieder raus gefallen sind.

Glückwunsch zu deiner Entscheidung, für deine Anwendungen reicht die SC auch.
Bei deinem Vergleich zeigst du aber 2 komplett unterschiedliche Klassen und natürlich auch Preisunterschiede auf, ist wie Opel und Mercedes

Genau deshalb habe ich mich ja dann nur noch auf die Entscheidung Stepcraft vs. GoCNC bezogen und sowohl die High-Z als auch die Easy ausgeklammert.

Oder meinst Du das mit Opel vs. Mercedes? Falls ja, so finde ich nicht, dass - wenn man sich nur die Fräsen ansieht - zwischen Next3D S und 420/2 ein Klassenunterschied besteht. Konstruktion und technische Details sind ähnlich (mal egal jetzt wer von wem wann und warum oder auch nicht abgeguckt hat ...).

Wenn man sich dann aber die verfügbaren Erweiterungen ansieht (Rundtisch, Heißschneider, 3D-Druckkopf, ihr kennt ja alles), dann führte das zu meiner Entscheidung.


Martin

Nein nein,
ich meinte schon SC und GoCNC gegenüber einer High-Z, Easy oder Haase, da liegen Welten dazwischen. Ich hatte eine SC und nun eine High-Z Turbo, zu der GoCNC kann ich nichts sagen, wollte sie mir mal ansehen allerdings bekam ich nie einen Termin bei der Firma, deswegen war meine Entscheidung damals eine SC

spur0 schrieb: Nein nein,
ich meinte schon SC und GoCNC gegenüber einer High-Z, Easy oder Haase, da liegen Welten dazwischen.

Unsere Prototypenwerkstatt hat eine High-Z 1000. Wo genau liegen da die Unterschiede, so dass es Welten sind?

Ich würde gerne mal morgen hingehen und mir die Maschine genauer angucken, da könnte ich dann darauf achten. Ich weiß noch nicht viel über das Ding, ausser dass ich die Maschine nutzen wollte, wenn ich mir der SC mal nicht weiterkomme - in erster Linie wegen der Arbeitsraumes.

Danke vorab.

Debugger schrieb:

spur0 schrieb: Nein nein,
ich meinte schon SC und GoCNC gegenüber einer High-Z, Easy oder Haase, da liegen Welten dazwischen.

Wo genau liegen da die Unterschiede, so dass es Welten sind?

Dann geh mal hinüber und sieh dir die Maschine an und du siehst sofort den Unterschied, nicht umsonst kostet sie das 2,5 fache.

Hm. Nö, hab nichts gesehen. Worauf hätte ich achten sollen? Woran kann man vermutete Präzision erkennen, wenn die Fräse vor einem steht?

Einen wunderschönen Abend allerseits,

ich bin schon etwas länger ein stiller Mitleser in diesem Forum, aber jetzt muss ich mich einfach mal melden! Dass hier jemand ein King Air Homecockpit mit Hilfe einer Stepcraft 420 baut, kommt mir ziemlich bekannt vor. Eine Stepcraft und der inzwischen nutzbare Simulator stehen zz bei meinen Eltern im Keller. Und ich muss sagen, dass man mit der Steppi durchaus Panele herstellen kann, die vergleichbar mit den käuflich erwerblichen sind.(Stichwort ruscool-electronics.nz) Wer mehr wissen will: flightx.net/board9-wissen/board41-home-cockpit-das-forum-f%C3%BCr-bastler/53976-king-air-style-homecockpit/ (interessant wird es erst ab Seite 5 unten)

@ Debugger: Schön dass es mit deinem Projet voran geht. Bei mir geht es leider seit einem halben Jahr nicht so wirklich voran, aber andere Dinge sind zz wichtiger. Wenn du Fragen zum Erstellen der Panele hast oder auch zum Fräsen von Platinen (hab da vor zwei Monaten mal etwas rumprobiert) schreib mir ruhig eine PN.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu weit weg vom Hauptthema. Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit habe, kann ich mal ein paar Fräsarbeiten von mir hier in die Galerie stellen.

Liebe Grüße
Alexander

Debugger schrieb: Hm. Nö, hab nichts gesehen. Worauf hätte ich achten sollen? Woran kann man vermutete Präzision erkennen, wenn die Fräse vor einem steht?

Also wenn du da keinen Unterschied siehst tut es mir leid, die High-Z ist viel steifer und stabiler. Ich habe letzte Woche ein paar Teile für einen Bekannten aus 8mm Automatenstahl damit gefräst, probier das mal mit der SC. Sieh dir mal die Motore der High-Z an oder pack mal die Spindelaufnahme an und probier zu wackeln, dann wirst du gleich den Unterschied merken. Aber wie schon erwähnt, andere Preisklassen und auch andere Anwendungsbereiche. Bei Holz und Kunststoff wirst du keinen Unterschied merken, bei Metall sofort.